Wirkungsschwankungen erkennen
Beide Diagramme sind vom selben Patienten. Im oberen sind die motorischen Schwankungen an drei verschiedenen Tagen sichtbar. Das untere gibt den DURCHSCHNITT eines Monats wieder. Die Diagnose ist auf einen Blick klar: Die erste Dosis ist zu niedrig und wird als 'Delayed-on' bezeichnet. Dosis 2 und 3 sind zu niedrig, um eine dauerhafte Wirkung bis zur nächsten Dosis zu erzielen, die als "Wearing-off" bezeichnet wird.
Der Durchschnitt zeigt beinahe eine Rechteckwelle von abwechselnden 'On' und 'Off'-Zeiträumen.
"Wearing-off" kann subtiler sein wie der nächste Fall zeigt:
Dieser Patient bat uns, Levodopa zu stoppen. Jedes Mal, wenn er eine Pille nehme, gänge es ihm schlechter. Sie können der Grafik entnehmen, warum er diesen Eindruck hatte, denn die violetten Rechtecke fallen mit dem Beginn der 'Off'-Zeiten zusammen. Der Eindruck, dass Levodopa die beschwerlichen Stunden verursacht, ist jedoch nicht richtig. Im Gegenteil: Die gelben 'Wearing-off'-Zeiträume treten im Überlappungsbereich von zwei Dosiskurven auf. Die vorherige Dosis nimmt ab, während die neue Dosis noch nicht ausreichend resorbiert ist. Die Lösung bestand demnach darin, die Dosis zu erhöhen und nicht, sie zu stoppen!
'Delayed-on' bedeutet, dass eine relativ lange 'Off'-Zeit nach Einnahme der ersten Levodopa-Dosis auftritt. Oft tritt sie als gelber Zeitraum zu Tagesbeginn auf. Es liegt an einer zu niedrigen oder zu langsam aufgenommenen ersten Dosis. Die Erhöhung der ersten Dosis oder – noch effektiver – die Zugabe einer löslichen Levodopa-Dosis zur ersten Gabe ist in der Regel eine einfache Lösung. Auch Mahlzeiten können die Aufnahme beeinträchtigen.
Betrachten Sie das Prozent-Diagramm, in dem das gesamte Gelb zusammengefasst ist (immer links) und die Zeit nicht mehr angezeigt wird.Dies ist eine hervorragender Möglichkeit, um die gesamte Abwesenheit und damit die Lebensqualität zu bestimmen. Allerdings eignet sich ein Prozent-Diagramm nicht für Diagnosen.
Das dopaminergische Dysregulationssyndrom (DDS) ist durch das Verlangen nach mehr als zur Kontrolle der PD erforderlichen dopaminergen Medikamenten gekennzeichnet. Ein Tagebuch mit Schwankungen, das viele Einnahmezeitpunkte aufzeigt – manchmal zeitlich nah beieinander – kann diese Diagnose nahelegen. Die Frage nach dem Vorhandensein einer Stimmungsstörung (wie Depressionen, Angstzustände, Hypomanie oder Euphorie), Verhaltensstörungen (Glücksspiel, Einkaufen, Hypersexualität, Aggression oder soziale Isolation) oder einer veränderten Wahrnehmung der Wirkung von Medikamenten kann diese Diagnose unterstützen. Das Management ist ziemlich komplex, aber das Parkinson Smartwatch-Tagebuch kann bei der Suche nach einer besseren Behandlungsstrategie hilfreich sein, z.B. ohne Dopaminagonist.
Hier ist ein weiteres DDS-Beispiel mit vielen Dyskinesien. Obwohl nur wenige Medikamenteneinnahmen aufgezeichnet wurden, ist eine unregelmäßige Einnahme sichtbar.
Mahlzeiten enthalten Proteine, die von Proteasen zu Aminosäuren verarbeitet werden. Diese konkurrieren mit Levodopa um eine gastrointestinale Aufnahme. Für die meisten Patienten hilft es bereits, die Levodopa-Einnahme mindestens eine Stunde vor eine Mahlzeit zu legen, um Störungen zu vermeiden. Überprüfen Sie das gleichzeitige Auftreten von blauen Rechtecken (Mahlzeiten) und violetten Rechtecken (Medikamente), um dieses Problem zu erkennen – insbesondere bei Patienten mit 'Wearing-off' oder 'Delayed-on'. In diesem Beispiel wird die dritte Dosis schwächer resorbiert, weil sie zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen wurde. Das Ergebnis ist ein gelber 'Off'-Zeitraum.
Peak-dose-Dyskinesien treten an der Spitze der Levodopa-Kurve auf.